Anna hat angerufen, Du sollst zum Training kommen!
Nun die ominöse Anna werde ich hier nicht nennen, denn jeder der in Wien länger lebt und nur ein wenig von der
Kultur dieser Stadt mitbekommen hat, ist informiert wer Anna ist.
Mir blieb beim Posingtraining mit Najibulla die Luft weg, denn ich weis genau wer Anna ist, denn ich war 2 mal in der Toska mit Anna in der Titelrolle, das vergisst man nicht. Nun es war der Anfang der Vorbereitung zur Weltmeisterschaft 2023 und es endete mit einem Vizeweltmeister Titel. Anna wird sehr begeistert sein. Aber…..bei weitem nicht so wie der Trainer, der nie gefragt hat wer denn Anna ist.
Geradezu spektakulär war die Posingleistung von Najibulla. Das begann schon mit dem ersten Takt der Musik und die Doppeldrehung zu einer Muskelpräsentation. Nun die Musik der Konkurrenz war schlicht und einfach nur eine laute Geräuschkulisse mit dem Vorsatz je lauter, je besser. Damit kann man einen Athleten aus der Musikstadt Wien nicht erschüttern, es gab reichlich gute Marks und dann auch noch den 2. Platz mit der Musik aus Fluch der Karibik.
Dann musste man auch Melanie Maurer gesehen haben, wenn man sie erkannt hat.
Ihr Kolumnist ist selten sprachlos, aber das was Melanie da hingezaubert hat, eine Verwandlung der Weltklasse.
Diese Leistung wurde mit der Silbermedaille belohnt. Hier wäre allerdings die Goldmedaille richtiger gewesen.
Nun es gab auch noch eine Medaille für den Nachwuchs. Niko, der schon etliche internationale Leistungen erbracht hat,
warf sich bei den Junioren ins Gefecht und erntete eine unerwartete Bronzemedaille, da er ja in Madrid nur den 5.Platz
belegte.
Aber die Verhältnisse bei einer Weltmeisterschaft sind eben anders. Zum Beispiel hatte Headjudge Pawel Filleborn über 100 Wertungsrichter einzuteilen -ein Tagesjob!
Und zirka 1500 aktive Athletinnen und Athleten in die richtigen Bahnen zu lenken ist auch nicht leicht.
Nun, Niko war wie immer souverän bei der Sache und bot eine Posingleistung, die kaum zu überbieten war. Seine Körperpräsentation habe ich 2022 schon besser gesehen. Die Definition hätte um ein Spur besser sein können. Er ist 2024 noch Junior und wir haben ausgemacht, dass er auf den Titel losgehen muss.
Zu den sonstigen Ereignissen im Laufe von 5 Wettkampftagen: Ein Tag kam dazu und trotzdem war man manchmal erst nach Mitternacht fertig. Das Shuttle Bus Service funktioniert wie immer sehr gut, das 4 Sterne Hotel Florida Park, ein sehr gutes Haus mit ausgezeichneter Küche, die auch mit Diätwünschen zurecht kam. Die vorhandene große Bar überraschte mit einem großen Braunen in ungewöhnliche Qualität zu € 1,90!
Die endlos langen Warteschlangen zur Abwaage und zum Abmessen gibt es immer noch. Die Hotelzimmer wurden Dank eines Tricks von Präsident Kapfer, einen Funktionär einen Tag vorher nach Santa Susanna zu senden, der dann eine bessere Nummer zur Kasse bekommt bereits am frühen Nachmittag an die Aktiven vergeben.
Bei der Abwaage gab es kaum Überraschungen. Auch Najibulla kam zu den erhofften 82,1/2kg und wurde promt in eine falsche Kategorie eingeteilt. Im Laufe des Abend wurde das bereinigt. Ein Telefonat mit Pawel Filleborn und schon war der richtige Name in der richtigen Wettkampf Tabelle.
Adel Huseinovic schon bei der Abwaage diesmal keine Probleme. Aber dafür eine wirklich gute Form. Hoffentlich reicht das, denn was man bei der Abwaage zu sehen bekam, da könnte einem das Gruseln kommen. Einen ersten Platz oder eine Medaille keine Chance.
Er arbeitete bei den Pflichtposen mit seiner guten Definition. Das war ein guter Schachzug, denn dann kam er ins Finale. Ein fünfter Platz bei einer solchen Konkurrenz ist besonders erwähnenswert!
Für die Funktionäre war der 1. Abend noch lange nicht zu Ende. Eine Stunde Pawel Filleborn mit News für die Wertungsrichter. Dann etwa 3 ½ Stunden Kongress der IFBB. Sen. Santonja referierte 3 Stunden solo!
Das etwas mäßige Buffet zur Mitternachtstunde verlies ich mit Präsident Kapfer, der mich zum Bus brachte, so über Stock und Stein, nicht sehr lustig zu Mitternacht.
Text: Mario Volpe